Unternehmerzvieri METAS Bern
Wie klingt der stillste Raum der Schweiz?
Die Swiss Shopfitters haben genau hingehört.
19. März 2024
METAS das eidgenössische Institut für Metrologie lockte trotz vielen Terminen 17 Swiss Shopfitters Mitglieder nach Wabern bei Bern. Die Hauptaufgabe dieses Institutes liegt im Messen und Bereitstellen von Referenzmassen. Sie haben auch Staatsaufträge wie z.B. das Dosimeter, welches in der Krebstherapie die ionisierenden Strahlungen messen kann.
1875 unterzeichneten viele Ländern den Metervertag mit dem nationalen Messinstitut NMI. Davor gab es allein in Deutschland 600 verschiedene Fusslängen als Messeinheit. Der Urmeter und das Urkilogramm wurden festgelegt. Beide liegen in Paris. Davon wurden Kopien gefertigt, durchnummeriert und den Vertragspartnern verteilt. So hat z.B. die Schweiz den Urmeter mit der Nummer 2 und das Urkilogramm mit der Nr. 38.
Dieser Meter ist inzwischen ein Museumsstück. Längen werden seit 1960 mit Laser viel genauer gemessen. Hierbei sind 11 Stellen nach dem Komma möglich.
Im Bereichen der Mikrokoordinatenmessung bringt das Institut mit seinem Dienstleistungsangebot die Medizin, Uhrentechnik oder die Industrie weiter z.B. bei der Ausmessung von Prototypen weiter.
Auch die offizielle Schweizer Zeit wird hier gemessen. Hier kann die Sekunde auf 15-18 Stellen nach dem Komma abgelesen werden. Eine der weltweit 14 Atomuhr steht hier und hat eine Abweichung von einer Sekunde in 30 Mio Jahren. Solch genaue Zeitmessung wird in der Navigation benötigt.
Ein anderes beeindruckendes Extrem in Genauigkeit ist die Nanolitermessung. Weltweit einzigartig genau kann man in Wabern 100 Nanoliter pro Minute messen. Damit entsteht einem Tropfen in 8 Stunden oder füllt sich ein Bierglas in 20 Jahren. Solch genaue Messungen sind in der Insulinpumpenproduktion nötig.
Ebenso steht die weltweit erste unabhängige Prüfanlage für Bewegungs- und Präsenzsensoren Dedektoren in Wabern. Auch ist es die Aufgabe des Institutes die gesetzlichen Messresultate zu gewährleisten. Vor der Erstinverkehrssetzung von Waagen, Tanksäulen, Radaranlagen usw. werden die Resultate geprüft. Die Vergleichseinheit wird in Bern abgeglichen.
Beeindruckend war auch der echofreie Raum oder die Optikkugel für die Lichtverteilmessung. Hier war die Wirkung auch körperlich zu erspüren.
Damit so genaue Messungen möglich sind dürfen sich die Anlagen gegenseitig nicht stören. Daher sind die verschiedenen Gebäude auf dem Gelände verteilt und unabhängig voneinander gebaut. Die Einrichtungen sind dem Nutzen entsprechend umgesetzt. So gibt es Anlagen, die das ganze Jahr die gleiche (künstliche) Lichtbeeinflussung und Temperatur haben. Mit viel (Energie) Aufwand werden Umgebungen geschaffen, um Technologien zu entwickeln die zur Energieeinsparung beitragen können.
Natürlich durfte zum Abschluss der Apero nicht fehlen. Im nahe gelegenen Restaurant Gross-Wabern wurden hausgemachte Spezialitäten verkostet. Die spannenden Gespräche ergaben sich nicht nur aus dem interessanten Einblick in die Welt der Masseinheiten.